Wie schon beschrieben war der Ofen in einem erbärmlichen Zustand. Einige der 5 einzelnen Brennspiralen waren durchgebrannt und hingen wie Girlanden an der Ofenwand herunter. Die Führungsnuten in der Ofenwand waren an vielen Stellen so weggebröselt, dass die Brennspiralen keine mechanische Führung mehr hatten. Bei einem Brand bis zu 1300°C leuchten die Spiralen in hellem Orange und verlieren dabei viel von ihrer Festigkeit. Wenn die Wand sie nicht hält biegen sie unter ihrem eigenen Gewicht herunter…
Es muss also ein kompletter Satz neuer Spiralen eingebaut werden. Zuerst wollte ich die Spiralen aus Kanthaldraht selbst wickeln, hatte dann aber aber bei einem Durchmesser von 1,2mm doch Bedenken ob das ohne entsprechende Maschine vernünftig klappt. Also hab ich passende Spiralen direkt bei Toma bestellt. Deutlich teurer aber auch viel weniger Arbeit und sicherer…
Die Spiralen waren Windung an Windung aufgewickelt und mussten noch auf die gewünschte Länge gestreckt werden. Das ging ziemlich gut.
An den Stellen an denen die Führungsnuten nur etwas weggebröselt waren konnten sie mit einem Werkzeug einfach tiefer gekratzt werden. Der Feuerleichtstein lässt fast so einfach bearbeiten wie Ytong was die Sache enorm erleichtert.
An den Stellen an denen das mangels Substanz nicht mehr möglich war habe ich einfach ein neues Stück eingesetzt und neue Nuten eingearbeitet. Die neuen Steine werden einfach mit einem Stück Kanthaldraht ‚festgenagelt‘, es ist kein Zement notwendig da er sehr passgenau eingearbeitet ist.
Der Ofen hat jetzt viele Brände hinter sich und funktioniert super. Naja, die Steuerung hat dann irgendwann rumgezickt, aber das hat ja nichts mit der Restauration zu tun.